Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (North American Free Trade Agreement, NAFTA) ist ein Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko, das erstmals 1994 unterzeichnet wurde. Der Hauptzweck von NAFTA war die Abschaffung von Zöllen und die Förderung des freien Handels zwischen den drei Ländern, was vor allem die Autohersteller in Mexiko betrifft. In diesem Blog schauen wir uns NAFTA und die Auswirkungen auf die Autoindustrie genauer an.
Seit der Einführung von NAFTA haben sich die Dinge für die Automobilindustrie in Mexiko drastisch verändert. Exporte der deutschen Automobilindustrie sind davon auch betroffen.
Die Zahl der ausländischen Wettbewerber, zum Beispiel die VW Fabriken in Mexiko, auf dem mexikanischen Markt hat erheblich zugenommen, und die einheimischen Hersteller waren gezwungen, effizienter und innovativer zu werden, um zu überleben. Infolgedessen ist die Automobilindustrie in Mexiko wesentlich wettbewerbsfähiger geworden, und die Verbraucher haben von niedrigeren Preisen und qualitativ besseren Produkten profitiert.
Die Vorteile des NAFTA
Eines der Hauptziele der NAFTA war die Förderung von Handel und Investitionen zwischen den drei Ländern. Und das ist auch gelungen: Seit 1994 hat sich der Handel zwischen Kanada, den Vereinigten Staaten und Mexiko vervierfacht. Die NAFTA hat sich besonders für die mexikanische Automobilindustrie als nützlich erwiesen. Vor dem NAFTA-Abkommen waren mexikanische Autoexporte in die Vereinigten Staaten mit hohen Zöllen belegt.
NAFTA spielte eine wichtige Rolle bei der Steigerung der Autoexporte aus Mexiko in die Vereinigten Staaten. Vor der Umsetzung des NAFTA-Abkommens im Jahr 1994 unterlagen Autos, die aus Mexiko in die USA eingeführt wurden, einem Zollsatz von 5 %. Dieser Zoll wurde im Rahmen der NAFTA abgeschafft, wodurch in Mexiko hergestellte Autos gegenüber ihren japanischen und europäischen Pendants wesentlich wettbewerbsfähiger wurden. Infolgedessen vervierfachten sich die mexikanischen Autoexporte in die USA zwischen 1993 und 2016.
Die attraktiven Marktbedingungen des Landes - niedrige Löhne, ein reiches Angebot an qualifizierten Arbeitskräften und die Nähe zum großen US-Markt - zogen jedoch bald ausländische Investitionen an. Im Jahr 1992, kurz vor der Umsetzung des NAFTA-Abkommens, waren nur drei Unternehmen in ausländischem Besitz im mexikanischen Automobilsektor tätig; im Jahr 2000 war diese Zahl auf 25 angestiegen. Heute gibt es in Mexiko mehr als 50 Autofabriken in ausländischem Besitz.
Seit der Umsetzung der NAFTA hat die mexikanische Automobilindustrie einen Boom erlebt. Tatsächlich ist Mexiko heute der siebtgrößte Automobilhersteller der Welt. Die Vorteile der NAFTA für die mexikanische Automobilindustrie sind zweifacher Natur. Erstens wurde durch die Abschaffung der Zölle auf Exporte in die Vereinigten Staaten und Kanada ein größerer Markt für in Mexiko hergestellte Autos geschaffen. Zweitens zog es ausländische Direktinvestitionen von Automobilherstellern an, die von den niedrigeren Produktionskosten in Mexiko profitieren wollten.
Mexikos Autoindustrie
Der Zustrom ausländischer Investitionen hat zu einem dramatischen Anstieg der mexikanischen Automobilproduktion geführt. Im Jahr 1993 wurden in Mexiko 1,3 Millionen Fahrzeuge hergestellt, 2016 waren es bereits 4 Millionen. Autos und Lastwagen aus mexikanischer Produktion werden in über 180 Länder der Welt exportiert, wobei fast 80 % der Exporte in die Vereinigten Staaten gehen. Die mexikanische Automobilindustrie hat heute einen geschätzten Wert von 102 Milliarden US-Dollar pro Jahr und beschäftigt fast 1 Millionen Menschen.
Die mexikanischen Arbeitnehmer werden für die Automobilindustrie immer besser ausgebildet und qualifiziert, was ihnen helfen wird, sich um besser bezahlte Arbeitsplätze zu bewerben. Darüber hinaus hat die mexikanische Regierung eine Reihe von Reformen durchgeführt, die den Unternehmen den Zugang zu den Kapitalmärkten und die Finanzierung erleichtert haben. Als Ergebnis dieser Reformen werden wir in den kommenden Jahren wahrscheinlich eine wettbewerbsfähigere und florierende Automobilindustrie in Mexiko erleben.
Seit der Einführung der NAFTA ist jedoch nicht alles rosig für die mexikanische Automobilindustrie verlaufen. In den letzten Jahren hat die Tendenz zugenommen, dass die Hersteller ihre Produktionsstätten von Mexiko in andere Länder mit noch niedrigeren Lohnkosten, wie China oder Thailand, verlagern. Dies hat zu Arbeitsplatzverlusten in der mexikanischen Automobilbranche geführt.
Die Zukunft des NAFTA - USCMA
Das Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada (USMCA) ist am 1. Juli 2020 in Kraft getreten, nachdem die NAFTA in der Schwebe war. US-Präsident Donald Trump hat wiederholt damit gedroht, aus dem Abkommen auszusteigen, wenn es nicht nach seinen Vorstellungen neu verhandelt wird.
Das neue Abkommen konzentriert sich auf modernere Bereiche des Handels, einschließlich des Schutzes von geistigem Eigentum und der Möglichkeiten für den Handel mit Dienstleistungen. Neue Kapitel zu Themen wie digitaler Handel, Korruptionsbekämpfung und bewährte Regulierungspraktiken zielen darauf ab, die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts zu unterstützen. Ein Kapitel, das speziell kleinen und mittleren Unternehmen gewidmet ist, soll sicherstellen, dass diese Unternehmen von dem Abkommen profitieren. Die vollen Auswirkungen des neuen Abkommens müssen noch abgewartet werden. Es verspricht aber bessere Löhne und Arbeitsbedingungen für Mexikos Arbeitnehmer in den Fabriken. Nach der Pandemiekrise müssen sich die neuen Gesetze erst noch bewähren, da die Unternehmen bis zu drei Jahre Zeit haben, um Änderungen gemäß dem neuen Abkommen vorzunehmen.
NAFTA, USCMA und die Autos
Die NAFTA hat die mexikanische Wirtschaft seit ihrer Einführung im Jahr 1994 grundlegend verändert. Das Land hat sich zu einem führenden Automobilhersteller entwickelt, wobei der Wert der Branche auf 102 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt wird. Das Abkommen hat zu einem Anstieg der Produktion und der ausländischen Investitionen geführt.
Die NAFTA war ein großer Erfolg für die mexikanische Automobilindustrie. Die Zahl der ausländischen Wettbewerber auf dem mexikanischen Markt hat erheblich zugenommen, und die einheimischen Hersteller waren gezwungen, effizienter und innovativer zu werden, um zu überleben. Infolgedessen ist die Automobilindustrie in Mexiko sehr viel wettbewerbsfähiger geworden, und die Verbraucher haben von niedrigeren Preisen und qualitativ besseren Produkten profitiert. Trotz einiger Herausforderungen, die es noch zu bewältigen gilt, wie z. B. niedrige Löhne und mangelnder Zugang zu den Kapitalmärkten, gibt es viele Gründe, die Zukunft der NAFTA optimistisch zu sehen. Das USCMA muss sich erst noch umsetzen und wird dann seine Auswirkungen auf den Automobilsektor zeigen.
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