Standortkrise der Textilproduktion

Die Textilindustrie wird manchmal als "Mutter der Industrien" bezeichnet, da sie in vielen Ländern an der Spitze der Industrialisierung stand und im 19. Jahrhundert als Motor dieser Entwicklung fungierte. Damals war sie ein schnell wachsender Sektor, der 1850 mit rund 50 % der Beschäftigten im sekundären Sektor den Markt beherrschte.

Heute zeigt sich eine Standortkrise der Textilproduktion. Arbeitsplätze gehen verloren, Unternehmen werden geschlossen, und die Zukunft ist ungewiss. Die Herstellung von Textilprodukten umspannt die ganze Welt. Die Branche wird von einem Sturm von Faktoren getroffen, darunter veränderte Verbrauchergewohnheiten, Konkurrenz durch billigere Importe und die zunehmende Automatisierung.

Die weltweite Entwicklung der Textilindustrie hat besonders das Vereinigte Königreich, wo die Textilindustrie im 17. Jahrhundert ihren Anfang nahm, betroffen. Heute beschäftigt die Branche nur noch etwas mehr als 100.000 Menschen, nachdem sie 1971 einen Höchststand von 1,2 Millionen erreicht hatte. Viele dieser Arbeitsplätze sind an billigere Bekleidungshersteller in Asien verloren gegangen und auch die Textilindsutrie in Mexiko ist betroffen.

Doch auch die führenden Textilproduktionsländer Indien und China werden nun auch von Ländern mit noch billigeren Arbeitskräften wie Bangladesch überholt.

Die Anfänge der Textilindustrie - die Mutter aller Industrien

Die Anfänge der Textilindustrie liegen im 17. Die ersten Fabriken wurden in der Nähe von Flüssen gebaut und nutzten Wasser als Energiequelle für die Spinnmaschinen. Im 18. und 19. Jahrhundert wuchs die Industrie rasch und wurde zu einem der führenden Wirtschaftszweige.

England wurde zum Mutterland der Industrialisierung, wo der Übergang von Heimarbeit und Manufakturen zur Industrie bereits im 18. Jahrhundert mit seinen weltumspannenden Kolonialbesitzungen, seiner großen Flotte und seinen bedeutenden Häfen entwickelte sich die Textilindustrie als erste. Sie deckte nicht nur den Grundbedarf der eigenen wachsenden Bevölkerung, sondern ihre Produkte wurden auch zu einem wichtigen Exportgut. 

In Liverpool wurde zum Beispiel Baumwolle verarbeitet - der wichtigste Eingangshafen für dieses Produkt aus den Kolonien. Die Lage der Stadt an den Ufern der Flüsse ermöglichte auch die Gründung von Textilfabriken, die das Wasser für die 1764 erfundenen Spinnmaschinen nutzten. Trotz der Einführung der Dampfmaschine im Jahr 1790 blieben diese Standorte erhalten.

Standorte der Textilproduktion

Die Textilindustrie ist ein wichtiger Teil der Weltwirtschaft. Sie beschäftigt Millionen von Menschen und erwirtschaftet jedes Jahr Milliarden von Dollar.

Die Branche steht jedoch vor einer Reihe von Herausforderungen. Eine der größten davon ist die Lokalisierung der Produktion. In den letzten Jahren hat sich die Herstellung von Kleidungsstücken von den Industrieländern wie Europa nach China und Indien und nun auch auf die billigeren Arbeitsmärkte in Bangladesch und Vietnam verlagert.

Dies hat Druck auf die Löhne der Arbeitnehmer in China und Indien ausgeübt und zu Arbeitsplatzverlusten in den Entwicklungsländern geführt. Die Lokalisierung der Produktion ist eine große Herausforderung für die Textilindustrie, die bewältigt werden muss, wenn die Branche überleben will.

Soziale Standards und sichere Arbeitsumgebungen sollten dabei im Fokus der Hersteller stehen. 

Nachhaltige Textilherstellung

Die Textilindustrie hat einen großen Einfluss auf die Umwelt. Sie verbraucht große Mengen an Wasser und Energie und verursacht eine hohe Umweltverschmutzung - sie ist eine der umweltschädlichsten Industrien der Welt.

Ein weiteres großes Problem sind die unsicheren und sehr schlechten Arbeitsbedingungen in der Textilbranche.  In den letzten Jahren ereigneten sich einige schwere Unfälle, die nun Druck auf die Hersteller ausüben, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Das Ziel einer nachhaltigen Industrie sollte also nicht nur der Umweltschutz sein, sondern auch ein gesunder Produktionsprozess, einschließlich der Arbeitsbedingungen. 

Viele Unternehmen bemühen sich bereits um mehr Nachhaltigkeit, indem sie in erneuerbare Energien investieren, weniger Wasser verbrauchen oder zertifizierte Baumwolle verwenden. Aber die Branche insgesamt muss sich schneller ändern, wenn sie ihre Auswirkungen auf die Umwelt verringern und die Arbeitsbedingungen für ihre Beschäftigten verbessern will. 

Deshalb ist eine nachhaltige Textilproduktion so wichtig. Das bedeutet, dass Textilien auf eine Art und Weise hergestellt werden, die umweltfreundlich ist und den Menschen, die in dieser Branche arbeiten, nicht schadet.

Um nachhaltig zu sein, muss die Branche Wege finden, um ihre Umweltauswirkungen zu verringern. Dazu gehören effizientere Produktionsverfahren, das Recycling von Materialien und die Verwendung umweltfreundlicher Stoffe.

Die Zukunft der Textilindustrie

Die Textilindustrie ist eine der ältesten und wichtigsten Industrien der Welt. Sie blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der Weltwirtschaft.

Die Zukunft der Textilindustrie ist ungewiss, aber es ist klar, dass Änderungen vorgenommen werden müssen, insbesondere um den Menschen faire Arbeitsbedingungen zu bieten. Die Textilhersteller müssen Wege finden, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern, die Effizienz zu verbessern, sich an die veränderten Verbraucherpräferenzen anzupassen und sichere Arbeitspraktiken beizubehalten.

Heute steht die Branche vor einigen Herausforderungen, aber es gibt auch Wachstumschancen. Die Standortkrise der Produktion ist eine große Herausforderung, aber wenn die Branche dieses Problem in den Griff bekommt, kann sie weiter gedeihen.

Ein weiterer wichtiger Bereich, auf den sich die Branche konzentrieren muss, ist die nachhaltige Textilherstellung. Wenn die Textilindustrie Wege findet, ihre Umweltauswirkungen zu verringern und die Arbeitsbedingungen für ihre Beschäftigten zu verbessern, ist sie für den Erfolg in der Zukunft gut aufgestellt.