PRODUKTION UND INVESTITION IN MEXIKO: ALLES, WAS SIE WISSEN MÜSSEN

Mexiko ist nach wie vor ein beliebtes Land für ausländische Investoren, die ihre Herstellungsstandorte diversifizieren möchten. Und das mit gutem Grund! Seit 1999 zogen mehr als 13.000 Unternehmen Nutzen aus den Produktionsvorteilen Mexikos.

Je mehr Unternehmen sich für Investitionen in Mexiko entscheiden, umso mehr Supply Chain Partner ziehen sie an, wodurch die bestehende betriebliche Infrastruktur der großen Branchen noch weiter gestärkt wird. Und da immer mehr große Unternehmen die Vorteile der Regionalisierung und die Zentrierung der Produktionsstätten innerhalb von Low-Cost-Zentren in der Nähe ihrer größten Märkte erkennen, erfreut sich Mexiko einer immer größer werdenden Beliebtheit.

Hersteller und Produzenten, die sich fragen, was Mexiko für sie bereithält, finden einen direkten Weg zur Betriebsbereitschaft, der von unzähligen anderen Unternehmen geebnet wurde. Wenn auch Sie und Ihr Unternehmen über eine eine Fertigung in Mexiko nachdenken, erhalten Sie in diesem Artikel alle Informationen, die Sie für Ihren Due-Diligence-Prozesses benötigen.

Vorteile der Produktion in Mexiko

Roca Fuerte Industrial Park in Mexico where aerospace companies go to experience the benefits of manufacturing in Mexico

Es gibt viele Gründe, warum viele ausländische Direktinvestoren, die ihre Herstellungsstandorte diversifizieren möchten, an Mexiko denken. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile im Zusammenhang mit der Produktion in Mexiko:

1. Staatliche Anreize

Die mexikanische Bundesregierung ist bestrebt, die Fertigung in Mexiko zu unterstützen, die im Jahr 2018 17% des BIP ausgemacht hat. Einer der größten und wichtigsten Faktoren ist die Unterstützung in Form von Steueranreizen als Teil des IMMEX-Programms. Über dieses Regierungsprogramm können Hersteller in Mexiko, die ihre Waren und Güter innerhalb eines festgelegten Zeitraums exportieren, „vorübergehend“ Produktionsmaterialien und Anlagen importieren, ohne die sonst hierfür fällige Mehrwertsteuer in Höhe von 16% zu entrichten.

Unternehmen müssen im IMMEX-Programm registriert sein und eine IVA-Zertifizierung erhalten, um die Vorteile dieser beachtlichen Kosteneinsparungen zu genießen. Am einfachsten ist dies über das Maquiladora-Programm zu erreichen. Die Hersteller operieren rechtlich betrachtet als über das IMMEX-Programm registrierte Shelter Service Provider. Dadurch profitieren nach Mexiko ziehende Produzenten von weniger Regulationen und Bürokratie, besonderen Steuerbegünstigungen und können (in einigen Fällen) in nur 30 Tagen betriebsbereit sein.

 

2. Zugang zu globalen Märkten

Aufgrund der geografischen Nähe ist es kein Wunder, dass die Vereinigten Staaten Mexikos größter Handelspartner sind. Ganze 76,5% aller mexikanischen Exporte fanden ihren Weg in die USA. Unternehmen, die gerne in den US-Markt expandieren möchten, können ihren Betrieb in Mexiko aufnehmen und von den Vorteilen des kostengünstigen Transports profitieren. Zum Vergleich: Die Transportkosten eines Containers von Mexiko in die USA belaufen sich auf 1.500€ statt der 3600€ von China. Abgesehen davon ist der Transport von Mexiko in die USA mit einer Transportzeit von nur einer Woche deutlich schneller als die typischen fünf Wochen aus China. Tiefwasserhäfen am Atlantik sowie Pazifik, ein umfangreiches Schienennetz, internationale Flughäfen und der NAFTA Superhighway bis nach Kanada machen dies möglich.

Neben dem direkten Handel mit den USA ist Mexiko auch für Investoren aus aller Welt attraktiv. Im Jahr 2018 exportierte Mexiko Güter im Wert von über 373 Milliarden Euro in die ganze Welt. Mit mehr Freihandelsabkommen als jedes andere Land der Welt ist Mexiko ein Handelspartner von über 50 Ländern in Europa, Südamerika und Afrika. Diese Vereinbarungen reduzieren Handelshemmnisse wie Zolltarife und Einfuhrkontingente und sorgen zugleich für eine starke Kooperation im Sinne des Austauschs von Gütern und Dienstleistungen.

Außerdem spielt der Trend der regionalisierten Produktion mit Produktionsstätten in mehreren regionalen Märkten in vielen Branchen eine immer wichtigere Rolle. Wegen des Handelskonflikts mit China, der US-Tarife und der noch immer aktiven Pandemie bemerken immer mehr Hersteller auf der ganzen Welt, wie wichtig eine breitgefächerte Palette an Produktionsstandorten ist, um mehr Flexibilität zu genießen und Risiken einer konzentrierten Fertigung an einem einzelnen Standort zu entgehen.

3. Personalkosten für mexikanische Facharbeiter

Die niedrigen Personalkosten für Facharbeiter sind nach wie vor einer der größten und wichtigsten Vorteile, von denen Hersteller in Mexiko profitieren. Aufgrund der Unterschiede im Bereich der Lebenshaltungskosten liegen die Stundenlöhne für Facharbeiter im Bereich der Produktion bei 2,00€ bis 2,50€, während in den USA mit 13,50€ bis 22,00€ zu rechnen ist. Auch wenn das USA-Mexiko-Kanada-Abkommen  Bestimmungen enthält, nach denen die Löhne steigen sollen, erwarten Experten, dass diese Erhöhungen phasenweise über mehrere Jahrzehnte implementiert werden. Jene Experten erwarten ebenso, dass die steigenden Löhne letztendlich Herstellern zugutekommen werden, um mehr hochqualifizierte Arbeitskräfte in Mexiko beizubehalten und die Fertigungsproduktivität als solche zu steigern.

Vielleicht noch wichtiger als die Kostengleichung ist der Umstand, dass insbesondere in Branchenclustern relativ leicht qualifizierte Fachkräfte gefunden werden können, die anspruchsvolle Fertigungsaufgaben tätigen können. Aufgrund der essentiellen Rolle der verarbeitenden Industrie im Gesamtbild der mexikanischen Wirtschaft stehen Herstellern in Mexiko viele Trainingsprogramme zur Verfügung, von denen viele eine technische Ausbildung mit Praxiserfahrung kombinieren.

Bedeutende Fertigungsindustrien in Mexiko

Medical Device Manufacturing Employees in Mexico

Auch wenn letztendlich jeder Hersteller in Mexiko agieren und vor Ort erfolgreich sein kann, profitieren etwa ein halbes Dutzend Branchen besonders stark von den konzentrierten Lieferketten. Diese Branchencluster sorgen für eine hohe Effizienz der Lieferketten und bieten Arbeitskräften umfangreiche Ausbildungsmöglichkeiten in Unternehmen der verschiedenen Branchen. In Mexiko gibt es fünf Kernbranchen, die zahlreiche Hersteller anziehen und konzentrierte Lieferketten verfügen.

1. Luft- und Raumfahrt

Die Luft- und Raumfahrtindustrie macht fast die Hälfte der ausländischen Direktinvestitionen in Mexiko aus. Etwa 300 Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie (darunter Erstausrüster sowie Tier 1, 2 und 3 Lieferanten) befinden sich in Branchenclustern in Queretaro, Sonora, Chihuahua, Nuevo Leon und Baja California. Queretaro erhält als größtes Cluster der Luft- und Raumfahrtindustrie Unterstützung der regionalen Universität, die eine Partnerschaft mit Bombardier eingegangen ist.

2. Automobilindustrie

Mit gut einem Jahrhundert Erfahrung ist die mexikanische Automobilindustrie heute ein wichtiges Standbein der mexikanischen Wirtschaft. Mexiko ist der weltweit viertgrößte Exporteur von Autoteilen und der größte Exporteur von PKW in die USA. Gleich zehn Autohersteller haben sich in Mexiko niedergelassen und arbeiten eng mit Lieferantennetzwerken zusammen, um eine hohe Produktivität sowie Exportquote zu gewährleisten. Die Autohersteller in Mexiko sind landesweit anzutreffen, wobei insbesondere Coahuila, San Luis Potosí, Baja California, Sonora, Nuevo León, Querétaro, Jalisco, Puebla und Guanajuato als Branchencluster zu erwähnen sind.

3. Medizinische Geräte

Die Herstellung von medizinischen Geräten ist ein komplexer Vorgang, der oftmals aufgrund der Kompliziertheit und kleinen Größe vieler dieser Geräte per Hand erfolgt. Der mehrteilige Montageprozess erfordert hochqualifizierte Arbeitskräfte, die in Mexiko leicht zu finden sind. Die Medizinprodukteindustrie in Mexiko umfasst nahezu 650 Unternehmen und stellt eine Reihe von Produkten her, die insgesamt rund 7 Mrd. Euro an Exporten ausmachen. Die überwiegende Mehrheit dieser Produkte (92%) werden in die USA exportiert. Der Rest wird nach Deutschland, Italien, Spanien, in die Niederlande und nach Japan verschickt. Das größte Cluster befindet sich in Baja California mit 67 Herstellern von medizinischen Produkten, gefolgt von Chihuahua, Coahuila, Nuevo León, Jalisco, Sonora und Tamaulipas.

4. Elektroindustrie

Die Elektroindustrie in Mexiko unterstützt viele andere Branchen im Land. Im Westen Mexikos (dazu zählen die Bundesstaaten Baja California, Sonora, Chihuahua, Jalisco und Aguascalientes) ist man vor allem auf die Herstellung von Teilen für die Luft- und Raumfahrt, High-Tech, IT und elektronische Baugruppe spezialisiert. Im Osten Mexikos (Coahuila, Mexiko-Stadt, Nuevo León, Querétaro und Tamaulipas) spezialisiert man sich vorwiegend auf die Herstellung von Computerkomponenten, Haushaltsgeräten und Konsumgütern. In beiden Regionen werden auch Komponenten für die Automobil- und Telekommunikationsindustrie gefertigt.

5. Haushaltsgeräte- und Möbelindustrie

Mexiko ist der weltweit fünftgrößte Exporteur von Haushaltsgeräten und ein nicht zu unterschätzender Exporteur von Möbeln. Viele der Unternehmen in diesen Branchen sind in den typischen Branchenclustern anzutreffen, wo sie von dem Netzwerk an Arbeitskräften und Lieferanten profitieren. In Mexiko sind besonders Querétaro, Tecate, Guadalajara, Monterrey und Saltillo besonders attraktiv für die Haushaltsgeräte- und Möbelindustrie.

Die ersten Schritte zur Produktionsaufnahme in Mexiko

Looking a project plan to set up a maquiladora in Mexico

Unternehmen, die bereit sind, die Produktionsvorteile Mexikos für sich zu nutzen, haben verschiedene Möglichkeiten, wie und wo sie in den Markt eintreten möchten. Bei jeder Option muss ein Unternehmen entscheiden, welchen Grad an Kontrolle es über jeden Aspekt des Geschäfts behalten möchte und wo es von vorhandenen Lösungen profitieren kann. Die erste aller Fragen bezieht sich auf das Betriebsmodell.

Schritt 1: Wie werden Sie in Mexiko produzieren?

 

Der erste Schritt hin zu einem erfolgreichen Produktionsbetrieb in Mexiko besteht darin, das richtige Betriebsmodell für Ihr Unternehmen zu ermitteln. Ihnen stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, die jeweils unterschiedlich stark ausgeprägte Verantwortungen und Kontrollmöglichkeiten mit sich bringen.

Stand-Alone-Modell

Falls Sie sich für eine eigenständige Produktion entscheiden, muss Ihr Unternehmen juristisch in Mexiko gegründet werden, wodurch auch alle damit verbundenen regulatorischen Anforderungen, Verantwortungen sowie die Einkommens- und Verbrauchssteuern für Sie und Ihr Unternehmen gelten. Obwohl dieses Modell die vollständige Kontrolle über die Unternehmensaktivitäten in Mexiko bereitstellt, entscheiden sich viele Unternehmen zumindest anfänglich dafür, bestimmte Aspekte an lokale Berater auszulagern.

Shelter-Modell

Das „Shelter-Produktionsmodell“ wurde in den 1980er-Jahren ins Leben gerufen, damit ausländische Investoren einerseits ihre Risiken bei der Produktion in Mexiko reduzieren können und andererseits eine schnellere Markteinführung ermöglicht wird. Der englische Begriff „Shelter“ bedeutet, das internationale Unternehmen vor Handels-, Arbeits- und Steuergesetzen geschützt werden. Bei diesem Modell behält der ausländische Investor die vollständige Kontrolle über alle produktionsbezogenen Aspekte und Vermögenswerte, während ein bei IMMEX registrierter Shelter-Dienstleister alle administrativen und nicht produktionsbezogenen Hürden meistert. Der Shelter-Dienstleister ist jene juristische Person, die für die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich ist und mit der lokale Dienstleister Handel treiben.

Nicht alle Shelter-Dienstleister bieten einen identischen Service an. Es ist daher umso wichtiger, das für Ihr Unternehmen geeignete Service-Niveau zu ermitteln. In Mexiko bieten Shelter-Dienstleister sechs Service-Niveaus an:

  1. Full-Service Shelter-Unternehmen in Mexiko: Sie bieten umfassende Dienste an, was von der Gründung und der Vermietung von Immobilien bis hin zur laufenden Buchhaltung und Personalunterstützung reichen kann.
  2. Full-Shelter-Service: Diese Dienstleister konzentrieren von Beginn an auf die administrative Unterstützung, was jedoch nicht die Vermietung von Immobilien umfasst.
  3. Shelter-Unternehmen für Start-ups in Mexiko: Diese Service-Provider helfen ausländischen Fertigungsunternehmen beim Aufbau des Betriebs, übergeben dann aber den täglichen Betrieb an das Team des ausländischen Herstellers.
  4. Auftragsfertigung plus einige Shelter-Dienste: Diese Option bietet ausländischen Herstellern nach Bedarf Support und möglicherweise benötigte Leiharbeiter.
  5. Immobilienunternehmen mit Shelter-Diensten: Einige Immobilienunternehmen kümmern sich abseits der Vermietung und des Verkaufs von Industrieimmobilien auch um ein gewisses Maß an administrativen Aufgaben.
  6. Pick-and-Choose Shelter-Dienste: Mit dieser Option können Hersteller auf Dienstleistungen zurückgreifen, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Modell der Auftragsfertigung

Die Auftragsfertigung in Mexiko ähnelt den in anderen Ländern verwendeten Modellen. Im Gegensatz zum Stand-Alone-Modell verfügt beim Modell der Auftragsfertigung ein Vertragshersteller in Mexiko über die benötigten Produktionsanlagen, kontrolliert die Produktion und berechnet dem ausländischen Unternehmen eine Gebühr für die Herstellung von Waren. Dies bedeutet auch, dass das beaufsichtigende Unternehmen wenig Kontrolle über die Qualität der vom Auftragnehmer produzierten Waren hat.

Fusions- oder Übernahmemodell durch Investitionen

Einige ausländische Investoren entscheiden sich für den Eintritt in den mexikanischen Markt, indem sie mit einem etablierten mexikanischen Hersteller fusionieren oder diesen komplett übernehmen. Bei dieser Methode profitiert das internationale Unternehmen von etablierten Produktionsstätten in Mexiko, die bereits die regulatorischen Anforderungen Mexikos erfüllen. Eine Fusion oder Übernahme kann zwar den Prozess der Inbetriebnahme verkürzen, birgt jedoch auch Risiken bei der Integration von Management-Partnern.

Joint Venture Modell

Ein Joint Venture ist eine Partnerschaft, bei welcher jedes Unternehmen seine besonderen Stärken zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels einbringt. Dieses Modell kann von Vorteil sein, wenn das ausländische Unternehmen einen Kundenstamm bereitstellt und der mexikanische Hersteller die erforderlichen Ressourcen und Fachkenntnisse bietet, um die Nachfrage nach bestimmten Produkttypen zu befriedigen.

Schritt 2: Wo werden Sie in Mexiko produzieren?

Für viele Hersteller in Mexiko ist die Nähe zu Branchenclustern ein guter Ausgangspunkt für die Standortauswahl. Unternehmen, die eine schnelle Inbetriebsetzung wünschen, schließen sich oft einer Fertigungsgemeinschaft an. Diese Gemeinschaften sind viel mehr als reine Industrieparks. In der Regel kombinieren sie mietbare Industrieflächen der Klasse A mit in IMMEX registrierten Shelter-Diensten, die einen rechtlichen Rahmen und Unterstützung vor Ort im Bereich der Personalabteilung, der Lohn- und Gehaltsabrechnung, dem Import/Export, der Buchhaltung und dem Einkauf umfassen. Gemeinschaften wie die Bella Vista Manufacturing Community in Sonora oder die Zapa Manufacturing Community in Saltillo, Coahuila, stellen die Konnektivität von Versorgungsunternehmen sicher, bieten Schulungen vor Ort an und bieten sogar Annehmlichkeiten, um Ihre potenziellen Mitarbeiter anzusprechen.

Hersteller, die nach individuelleren Lösungen suchen, entscheiden sich eventuell für die Umsetzung neuer Lösungen. In diesem Fall müssen folgende Standortauswahlkriterien berücksichtigt werden:

  • Transportinfrastruktur. Berücksichtigen Sie die Nähe zu wichtigen Autobahnen, Flughäfen, Seehäfen und Schienenwegen. Ein einfacher Transport in die USA ist einer der Gründe, warum sich mehr als 56% der „Maquiladoras“ in einem der sechs an die USA angrenzenden mexikanischen Bundesstaaten befinden.
  • Verfügbarkeit und Kosten von Betriebsmitteln. Im Großen und Ganzen entsprechen die Nebenkosten denen der USA. Allerdings werden nicht alle Industriegebiete vollständig mit Erdgas versorgt. Während Pipelines im Bau sind, um die Nachfrage zu lindern, sollten sich die Hersteller möglicherweise auf Bereiche konzentrieren, die bereits an eine Erdgasquelle angeschlossen sind, um das Risiko von Betriebsstörungen zu umgehen.
  • Personalpotential. Jeder Standort hat einzigartige Personalkosten. Regionale Produktionszentren mit viel Konkurrenz könnten Unternehmen dazu bringen, höhere Löhne für Mitarbeiter anbieten zu müssen. Der Betrieb in ländlichen Gebieten kann jedoch zu zusätzlichen Kosten für den Transport der Mitarbeiter oder für die Verpflegung mit sich bringen. Die Arbeitgeber sollten ihren Bedarf an bereits geschultem Personal im Vergleich zur internen Ausbildung abwägen.

Die wichtigsten Produktionsstandorte in Mexiko

Map of main manufacturing locations in Mexico

Jede mexikanische Region hat ihre Vorteile. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Prioritäten in der richtigen Reihenfolge festlegen, wenn Sie über zukünftige Standorte nachdenken. Ist der sofortige Zugang zum US-Markt eine Priorität? Oder sind Sie bereit, sich weiter südlich niederzulassen, wo die Löhne möglicherweise niedriger sind? Gibt es bestimmte Lieferanten, deren Nähe Sie nutzen möchten? Oder brauchen Sie nur ausreichend Platz, um Ihre eigenen Anlagen einzurichten? Hier sind die beliebtesten Produktionsstätten Mexikos:

  • Tijuana ist Mexikos wichtigste Grenzstadt mit den USA und zieht aufgrund der Nähe zur Grenze Hersteller aus zahlreichen Branchen an. Dadurch zählt sie zu den größten Städten des Landes, wobei 26% der Bevölkerung in der verarbeitenden Industrie tätig sind. Der einfache Zugang zu den USA geht zu Lasten potentiell höherer Lohn- und Einrichtungskosten.
  • Einige Hersteller profitieren davon, etwas weiter ins Landesinnere nach Monterrey zu gehen. Die drittgrößte Stadt Mexikos ist zugleich ein Handels-, Industrie-, Bildungs- und Verkehrsknotenpunkt im Norden Mexikos. Seit 2017 macht die Produktion in Monterrey mehr als 60% der Exporte des Bundesstaates Nuevo Leon aus. Die Stadt ist ein Zentrum für die Stahlproduktion, das sich für Hersteller aller Branchen als attraktiv erwiesen hat: von der Luft- und Raumfahrt über die Automobilindustrie bis hin zu Elektronik und medizinischen Geräten.
  • Viele Autohersteller konzentrieren sich auf das direkt hinter Monterrey gelegene Saltillo, das als die industrielle Hauptstadt des Bundesstaates Coahuila hervorging. Sowohl Chrysler als auch General Motors haben hier in den 1950er Jahren Standorte eingerichtet. Seither hat sich eine solide Infrastruktur von Ausbildungsinstituten und Forschungszentren herauskristallisiert, um diesen Trend zu unterstützen.
  • Vertreter der Luft- und Raumfahrtindustrie wie Airbus, Bombardier und Safran sind in Queretaro anzutreffen. Da der wachsende Industriestandort etwa neun Stunden von der US-Grenze entfernt liegt, sind die Löhne für die Arbeitskräfte der Region tendenziell niedriger als in anderen Bundesstaaten.
  • Guanajuato befindet sich nördlich von Mexiko-Stadt in der als El Bajio genannten Region. Der Bundesstaat gilt der als am schnellsten wachsende Produktionsstandort des Landes. Die Wirtschaftsleistung, insbesondere aus dem starken Automobilsektor, ist die sechsthöchste des Landes und wächst stetig.
  • Hermosillo, Guaymas und Empalme (im Bundesstaat Sonora befindich) bilden ein Netzwerk von Produktionsstandorten, in denen Hersteller aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, Elektronik, Optik, Medizintechnik, Metallverarbeitung und anderen Branchen qualifizierte und vergleichsweise günstige Arbeitskräfte finden können. Die Städte haben direkten Zugang zu einem Tiefwasserhafen, einem internationalen Flughafen sowie zu wichtigen Autobahnen, die in die USA führen..

Schritt 3: Was kostet die Produktion in Mexiko?

Team determining what it would cost them to manufacture in Mexico

Um sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen durch die Herstellung in Mexiko Kosteneinsparungen erzielt, müssen Sie zwangsläufig eine vollständige Kostenanalyse der anfänglichen und langfristigen Kosten erstellen. Dazu zählen folgende Aspekte:

  • Mietkosten: Die durchschnittlichen Mietkosten pro Quadratmeter und Monat belaufen sich auf etwa 4,20€ in Monterrey und 5,00€ in Tijuana. Die Preise schwanken je nach Region und Qualität der Gewerberäume.
  • Betriebskosten: Die Stromkosten liegen durchschnittlich bei etwa 0,10€ pro kWh. In einigen Branchen können diese Kosten durch unterschiedliche Anforderungen an die Klimatisierung oder Feuchtigkeitskontrolle variieren. Erdgas kostet je nach Region und monatlichem Verbrauch zwischen 0,03€ pro m³ und 0,09€ pro m³. Wasser- und Abwasserkosten von USD 0,017€ Liter.
  • Lohnkosten: Die Löhne variieren stark je nach erforderlichen Qualifikationen. Im Durchschnitt verdienen ungelernte Arbeiter in Mexiko etwa 2,00€ pro Stunde. Qualifizierte Facharbeiter wie Maschinisten, die möglicherweise über mehrere Jahre Ausbildung verfügen, verdienen mit etwa 6,00€ dreimal so viel pro Stunde. Für indirekte Positionen (z. B. einen Materialplaner) können die Löhne je nach Qualifikationsniveau 12,50€ pro Stunde erreichen. Natürlich basieren diese Durchschnittswerte auf einer Vielzahl von Gehaltsstufen in ganz Mexiko, bieten jedoch einen Einblick in mögliche Kosteneinsparungen.
  • Logistik: Abgesehen von den klassischen Frachtkosten müssen Unternehmen die Zollkosten berücksichtigen. Diese Kosten hängen davon ab, wohin die Produkte versendet werden und wie oft Exporte erfolgen.
  • Regulierungs- und Verwaltungskosten: Für die Gründung, Registrierungen und Betriebsgenehmigungen fallen anfangs Gebühren an. Einige dieser Kosten können durch die Herstellung durch einen Shelter-Dienstleister reduziert werden.
  • Vergleichbare Kosten: Eine präzise Kostenanalyse sollte die Betriebskosten in ähnlichen Branchen und Regionen miteinander vergleichen, um zu bestimmen, ob Sie Ihre Betriebsausgaben tatsächlich optimieren können.

Schritt 4: Wie werden Sie Ihre Fabrik in Mexiko aufbauen?

Unternehmen, die mit ihrer Produktion in Mexiko beginnen möchten, können dies mit Hilfe eines Shelter-Dienstleisters in nur 30 Tagen tun. Mit einer umfassenden Planung kann jedes Unternehmen seine Markteinführung in Windeseile vollziehen und die Produktion vor Ort aufnehmen. Folgende Aspekte sollten in dieser Startphase geprüft werden:

  • Entscheiden Sie, ob Sie Waren in Mexiko verkaufen oder ausschließlich exportieren möchten. Ausländische Investoren, die alle in Mexiko hergestellten Waren exportieren möchten, müssen keine separate juristische Person in Mexiko sein. Wenn Sie als Hersteller jedoch beabsichtigen, Waren und Dienstleistungen an Unternehmen in Mexiko zu verkaufen bzw. diese anzubieten, müssen Sie eine separate juristische Person in Mexiko sein.
  • Bestimmen Sie Ihre optimale Unternehmensstruktur. Prüfen Sie im Detail, ob umfangreiche Shelter-Dienstleister ihnen dabei helfen können, Ihre Kosten zu denken oder ob Sie mit den mexikanischen S.A. de C.V. oder S. de R. L. Unternehmensstrukturen besser profitieren.
  • Identifizieren Sie regulatorische Anforderungen. Unternehmen, die unter einem Shelter-Dienstleister arbeiten, können den regulatorischen Aufwand reduzieren, der unter anderem die IMMEX-Registrierung und das Einholen von Registrierungen oder Genehmigungen vom Bundesamt für Soziale Sicherheit (IMSS), dem Zoll (ADUANAS) und vom Bundesamt für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit (SEMARNAT) umfasst.
  • Wählen Sie, ob Sie mieten, kaufen oder neu bauen möchten. In ganz Mexiko sind ausreichend viele Industrieflächen der Klasse A anzutreffen, die zudem häufig in gut vernetzten Branchenclustern liegen und schnell an die individuellen Kriterien und Bedürfnisse eines Herstellers angepasst werden können.
  • Bestimmen Sie den Personalbedarf einschließlich Schulungen. Eine umfangreiche Berufsausbildung genießt an den Universitäten und spezialisierten, von Herstellern unterstützten Ausbildungszentren in Mexiko Priorität.
  • Bewerten Sie lokale Lieferanten. Möglicherweise können Sie Kosten reduzieren, indem Sie die Kapazität und Kompetenz der Lieferanten vor Ort prüfen und sich qualitativ hochwertige Komponenten liefern lassen.
  • Treffen Sie sich mit autorisierten Zollagenten. Nur zugelassene mexikanische Zollagenten können Ihre hergestellten Waren über den mexikanischen Zoll abfertigen.

Sind Sie bereit, Ihre Produktion in Mexiko aufzunehmen?

Eine Produktion in einer kostengünstigen Fertigungsumgebung ist eine gute Strategie zur Reduzierung der Betriebskosten. Um diese Kostenvorteile wirklich zu erkennen, ist jedoch eine umfassende Vorausplanung erforderlich. Die schnelle Markteinführung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Realisierung von Kosteneinsparungen. Unternehmen, die ihre Produktionsabläufe schnell hochfahren, werden schneller eine Rendite für ihre Investition erzielen. Dies ist ein weiterer Aspekt, in dem die Fertigung in Mexiko erhebliche Vorteile bietet. Das Shelter-Service-Modell kann ein großer Segen für Unternehmen sein, die von der Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Berater profitieren möchten.

Kontaktieren Sie Tetakawi, um den richtigen Ansatz für Ihr Unternehmen zu entwickeln und mit der Produktion in Mexiko zu beginnen.

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